Die Deutsche Krebshilfe fördert zum 01.01.2023 eine neue Task Force “Genetic Tumor Risk” (Genetisches Tumorrisikosyndrom) im nationalen Netzwerk Genomische Medizin (nNGM) Lungenkrebs, die sich erstmalig der Untersuchung möglicher pathogener Keimbahnvairianten und seltener onkogener somatischer Veränderungen widmet.
Die Netzwerkzentren Dresden und Köln teilen sich die Leitung dieses Forschungsprojektes. In Dresden werden die Genome hinsichtlich möglicher Keimbahnvarianten (Blut) analysiert.
In Köln findet eine weiterführende Analytik hinsichtlich seltener somatischer onkogener Treiberläsionen (Gewebe) statt, die mittels panel-basierter Standardsequenzierungen nicht detektiert werden können.
Aufgabe dieser Task Force ist es zugleich, Kriterien zur Identifizierung von Patienten mit einem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) zu erarbeiten, die von einer Ganzgenomsequenzierung profitieren würden. Dabei wird insbesondere auch die Familienanamnese in Bezug auf Erblichkeit berücksichtigt.
Bei Nachweis einer pathogenen Keimbahnvariante und damit eines genetischen Tumorrisikosyndroms wird es weiteren Familienmitgliedern im nNGM ermöglicht, Früherkennungsmaßnahmen (inklusive Diagnostik) und Beratung zu beanspruchen.
Hierdurch soll Evidenz geschaffen werden, um die Genomsequenzierung von Lungenkrebs-Risikopatienten in das Modellvorhaben gem. § 64e SGB V und damit in die Erstattung durch die Krankenkassen zu überführen.